Artikel mit dem Tag "Texte 2021"



Depression · 2021/12/15
Seit dem Wochenende geht es mir besser. Ich kann wieder Licht sehen, am Ende des Tunnels. Für mich steht nun die Frage nach dem Warum. Was hat sich verändert, was habe ich verändert, dass es mir jetzt endlich, nach Wochen besser geht? Die Antwort ist: Ich habe für mich Entscheidungen getroffen. Im Rückblick kann ich nun erkennen, dass ich mich sehr lange Zeit selbst ignoriert habe. Ich habe Entscheidungen getroffen, damit es anderen gut geht, weil wir es so geplant haben oder aus dem...

Depression · 2021/12/08
Für meine Freundin R. Der Tag beginnt. Der Wecker klingelt. Du bist noch müde. Du bist noch kraftlos. Mühsam quälst du aus deinem Bett. Den Tag beginnen, irgendwie. Dein Kopf will nicht denken. Müde, du bist so müde. Jeder Schritt strengt an. Warum sind deine Beine nur so unheimlich schwer? Du kannst kaum gerade stehen. Dann stehst du da und schaust in den Spiegel. Du erkennst dich nicht. Du bist so unheimlich müde. Müde schon am frühen Morgen. Die Zahnbürste kreist über deine...

Trauer · 2021/12/07
Advent. Wie jedes Jahr. Ein Zeit voller Lichter, Glanz und Vorfreude. Vorfreude auf eine schöne Zeit in der Familie, der Tannenbaum geschmückt im Lichterglanz. Geschenke bringen Glanz in die Augen. Familienzeit zur Weihnachtszeit. Doch ich will nicht sehen, diese Lichter, diesen Glanz. Ich kann nicht fühlen, kann mich nicht freuen, auf diese schönen Tage. Advent. Mein Kind ist tot. Meine Welt ist grau und trist. Ich habe keine Kraft sie zu erhellen. Ich bin so müde vom Leben.

Depression · 2021/10/01
Wie war dein Urlaub? Gut. Wie war dein Urlaub wirklich? Ich weiß es nicht. Er war irgendwie anders. Ich glaube ich bin nie wirklich angekommen. Ich hatte Urlaub. Einen Traumurlaub auf einer kleinen Insel im Südfünischen Meer. Wir waren eingeladen worden, von Anette. Einfach so. Hier ist es ruhig und das Meer, das du so liebst ist immer in der Nähe. Hier kannst du zur Ruhe kommen und Kraft tanken, sagte Anette.

Trauer · 2021/09/06
Und dann war er da, der Tag an dem ich Abschied nehmen musste. Die Klinik hatte mir dafür einen Wochendurlaub bewilligt. Nun wurde ich konfrontiert. Unausweichlich. Der Tag war da und ich hoffte ich würde ihn gut überstehen. Früh am Morgen, holten mich mein Mann und mein Sohn ab. Ich selbst hatte es entschieden, von der Klinik aus, nach Warnemünde zu fahren. Es war eine gute Entscheidung, denn ich hatte geschlafen und war ausgeruht, wenn auch unter Hochspannung. Wir hatten ein gutes...

Trauer · 2021/09/05
In meinem Klinikaufenthalt, stand ich irgendwann im Raum der Stille. Nein, das war nicht wirklich ein schöner Raum, aber das Kirchenfenster mit dem Kreuz darunter versöhnte mich. Ich konnte da sitzen und mein Zwiegespräch mit Gott halten, dass darin bestand, ihm Vorwürfe zu machen. Dann ging ich wieder, um wieder zu kommen. Ich rief die Krankenhaus-Seelsorgerin an und vereinbarte einen Termin mit ihr. Ich brauchte einfach jemanden der mir zuhörte und verstand. Vor Beginn meines Gesprächs...

Depression · 2021/08/19
Vorwort: In meinem stationären Aufenthalt in der Klinik Weißer Hirsch, war malen mein absoluter Skill, um meine schweren, traurigen, tot-müden Gedanken zu verbannen. Mein Mann konnte gar nicht so schnell Holz verarbeiten, wie ich es bemalte. In einer Durststrecke, nahm ich das was da war - Marmeladengläser. Ich bemalte den Deckel und das Glas und machte daraus Glücksmomente-Gläser. Diese stellte ich auf den Küchenwagen, zum mitnehmen für andere Patienten und legte meinen Text dazu. Es...

Depression · 2021/08/18
Ich bin deine stolze Mum Du bist mein Sohn. MEIN! Sohn, nicht weil ich dich besitzen möchte. Ich bin deine Mum, du der Sohn dazu. Ich liebe dieses Wort, seit dem ich es kenne, durch dich. Ich bin dankbar dafür deine Mum sein zu dürfen. Ich bin stolz darauf deine Mum zu sein. Stolz darauf, so einen Sohn wie dich zu haben.
Depression · 2021/08/18
Heute saß ich hier und sprach von meinen Gefühlen. Gefühlen? Eher davon, dass die Gefühle nicht da sind. Ich kann die Welt erobern und denke ich freu mich. Und doch ist da nur die gähnende bleierne Leere in mir. Diese einfache Nichts, ob so oder so. Die Gefühle kommen nicht an. Der Weg ist gesperrt. Ich bin gefangen im Netz der negativen Gedanken. Im Netz der widerkehrenden eigenen Abwertung. Im Netz der Selbstignoranz und Wut auf mich selbst.
Depression · 2021/08/18
Ein Tag neigt sich dem Ende entgegen. Die Sonne gibt dem Abend die Wärme. Heute habe ich mich gefreut. Ein Tag mit wundervollen Nachrichten. Am Morgen die Nachricht, es kommt Besuch. Raten muss ich nicht, da es nur einen Menschen gibt, in meiner Welt, der einfach mal so da ist. Der einfach mal vorbei kommt. Meine beste Freundin Conny, nur sie kann es sein. Wenig später eine Nachricht aus Dänemark.