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Eine Tür schlug krachend zu. Für immer.

Eine Tür schlug krachend zu

Ein kunterbunter Regenbogen, unter deinen Schritten.

Kunterbunt, wie dein Leben.

Doch nun bist über den Regenbogen auf die andere Seite

des Lebens gegangen.

Du bist tot.

Für immer.

Ich kann die Tür nicht öffnen.

Nie mehr.

Erst wenn die Zeit kommt, darf ich über die Regenbogenbrücke gehen,

Irgendwann.

Erst dann werde ich dich wieder sehen.

 

 

Ein Tür schlug krachend zu.

 

Sie schlug mir hart an den Kopf.

Traf mich grausam im Herz.

Macht die Welt um mich herum eintönig grau.

Lässt mich am Leben zweifeln.

Der Speichel im Mund wird zu nem dicken Kloß im Hals,

lässt mich husten und würgen.

Gedanken winden sich schmerzend im Kreis.

Lasse mich schweigen.

Es tut so weh. Grausam.

 

Eine Tür schlug krachend zu.

 

Ich schrei um Hilfe und will sie nicht.

Will nicht mehr leben, ohne dich.

Nie mehr wird meine Welt so sein, wie vorher.

Jeder Tag, ein Tag ums überleben.

Warum?

Ich weiß es nicht.

Ich weiß es doch.

Leben, weiterleben, weil es Menschen gibt,

die mich lieben, die mich brauchen, die mit mir fühlen.

 

Eine Tür schlug krachend zu.

 

Ich skille, male die grausamen Gedanken fort.

Bringe meine Seele in einen Text, den Eispack im Genick.

Die Zigarette dampf vor sich hin.

Ich rauche und weiß nicht warum.

Ich rauche und jedes Auto das an mir vorbei fährt lässt mich …

„Los jetzt, nur eine Stoß. Der Stuhl kippt und ich …“

„Nur einmal tut es noch weh, dann nie mehr“.

Ich stehe auf, geh auf die Station.

Weg von hier, weg von meiner Todessehnsucht.

Es tut weh, grausam weh.

Ich fasse meinen Seelenschmerz, in Worte.

Worte.

 

Eine Tür schlug krachend zu.

 

„Manni, die Ratte schaut mich traurig an.

Er traut sich nicht Unsinn zu machen.

Schaut mich nur an und sein Blick sagt:

weiter leben, leben irgendwie!

Ich schau ihn an und denke an meinen Sohn,

„Manni der Erste“, ist bei ihm und sie philosophieren gemeinsam.

Ein Lächeln zieht in mein Gemüht.

Weiterleben. Aufgeben ist keine Option.

Eine Tür schlug krachend zu.

Es tut weh.

Und doch muss ich weiter leben.

Leben mit meinem Sohn und meinem Mann.

Weiterleben.

 

Irgendwie.

 

Klinik Weißer Hirsch 14.06.2021

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